Regie |
Nicola Fritsch, Nancy Kräftenrath |
Bühnenbild | Paul Nägele, Johannes Honsel und Co. |
Konfrontiert mit einer Konkurrenz von mindestens 20000 Kabelsendern wird es für das Theater heutzutage immer schwerer, sich irgendwo durchzuzwängen.
Und deshalb die Idee: Ein Theaterstück für die moderne Gesellschaft, ein wenig Kunst trifft auf kurze Aufmerksamkeitsspanne. Sieben verschiedene Stücke, ein bisschen was für jeden: ein wenig Liebe, etwas Spannung, ein bisschen Tragik, ein paar Leichen und viel Komik - und das alles ohne Werbeunterbrechung.
„Oh mein gütiger Gott! Es ist …“ – ZAP – „…Mein Großvater sagte immer: Guter Boden, gute Ernte und…“ – ZAP – „…würde nicht sagen, dass Krautsalat ein Nahrungsmittel ist. Es gibt keine Silos…“ – ZAP – „…meilenweit von jeglicher Zivilisation entfernt in diesem…“ – ZAP – „…Ort voller naiver Vorstadtidioten…“ – ZAP – „…Er ist tot, und geschlagen von Eduards Hand…“ – ZAP –
Zap ist eine erheiternde Mischung aus sieben verschiedenen Theaterstücken unterschiedlicher Gattungen, zwischen denen das Publikum nach Belieben hin- und herzappen kann: ein englisches Kriminalstück ganz in Agatha-Christie-Manier, eine typische Broadwaykomödie, Shakespeares „Richard III“, ein russisches Stück nach Anton Tschechov, ein moderner Performance Monolog, ein absurdes Theaterstück à la Samuel Beckett und ein Südstaatenstück nach Vorbild von Tennessee Wiliams. Das Zappen zwischen den unterschiedlichen Stücken führt zu zahlreichen Pannen, die schließlich in totales Chaos münden, bei dem weder die Bühnentechnik noch die Schauspieler einen kühlen Kopf bewahren. Sie fallen aus ihren Rollen, machen ihrem Ärger Luft und tragen auf der Bühne öffentlich private Konflikte aus.
Mit diesem Stück nimmt Paul Fleischmann auf sehr unterhaltende Weise das Medienverhalten unserer modernen Gesellschaft auf die Schippe.
Dieses Jahr verliert die Theater-AG bedauerlicherweise siebzehn talentierte, wunderbare Schauspieler, welche die Theater-AG mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität über viele Jahre bereicherten. Dafür gewann sie jedoch acht neue, hoch motivierte Mitglieder dazu, die sich sehr schnell integrierten und alles gaben und geben, um das gewohnte Niveau unserer Theater-AG zu halten. Eine starke Gruppe entstand, die wunderbar miteinander harmonierte und deren Zusammenhalt zusätzlich auf unserem traditionellen Wildenstein-Wochenende im November 2011 gefestigt wurde. Somit ist unsere diesjährige Produktion gleichzeitig das Ende und der Anfang einer Ära der Theater AG des FWG.
Die diesjährige Stückwahl fiel durch eine sehr schnelle und eindeutige Entscheidung auf die originelle und sehr humorvolle Komödie Zap von Paul Fleischmann. Mit diesem Stück entschieden wir uns nach einer Reihe sehr ernster Stücke einmal wieder für eine Komödie, die uns vor eine besondere schauspielerische Herausforderung stellte. Da zahlreiche Schauspieler im Laufe des Stückes aus ihren Rollen fallen, was in diverse Chaossituationen mündet, musste jeder nicht nur die Rolle der Figur sondern auch die des Schauspielers einstudieren und üben zwischen den zwei Rollen hin- und herzuspringen. Außerdem erfordern die vielen schnellen Szenenwechsel in absoluter Finsterniss ein perfekt eingespieltes Team zwischen den Schauspielern untereinander und der Technik. Und als ob das alleine uns nicht schon genug fordern würde, beschlossen wir schließlich das Stück auf deutsch und englisch zu spielen, da sich am Horizont die Möglichkeit auftat, mit Zap im Théâtre de Nesle in Paris aufzutreten.
Sie können sich sicher vorstellen, dass es bei diesem Projekt immer wieder Zeiten gab, in denen es uns schwer fiel, einen kühlen Kopf zu bewahren und alle Umstände und Hindernisse zu bewältigen, wie zum Beispiel: „Stress, Stress, … wir haben 14 Abiturienten“ oder „Wir können am Wochenende nicht zur Probe kommen, weil wir für den Theater-Literatur-Kurs gebraucht werden“ oder „Krass, wir spielen auf Deutsch und Englisch“. Außerdem war Nancy dieses Jahr besonders gefordert, da sie im Herbst einen kleinen Jungen zur Welt gebracht hatte, der verständlicherweise viel Zeit und Aufmerksamkeit beanspruchte und sich mit seinem Ess- und Schlafrhytmus einfach nicht an die Probenzeiten halten wollte. Und zu guter Letzt verbrachten Nicola, Annika und Alischa zwei Monate vor der Premiere drei Wochen beim Schüleraustausch in Australien
Umso mehr freuen wir uns, dass sich unsere Mühen gelohnt haben und wir tatsächlich Ende Juni mit der Theater AG nach Paris fahren werden, um dort unser Stück noch einmal vor einem internationalen Publikum zu präsentieren.
Unsere „Frankreichtournée“ nahmen wir schließlich als Anlass unserer Gruppe endlich einen Namen zu geben, da wir uns einig waren: Le club de théâtre du lycée Friedrich-Wöhler klingt doof. Nach langem Grübeln und vielen Diskussionen haben wir schließlich einen Namen gefunden, der zu unserer Truppe passt: tACTlos
Poster: Anna Krüger
Rollenbesetzung
E. Gray Alina Rausch/Annika Thiem
C. Gray Katrin E. Hess
Beeton Tobias Wipf
Hardwicke Sofia Auer
M. Hardwicke Laura Onnis
Smythe Annika Thiem/Alina Rausch/Alina Schneider
V. Denslow Tamara Rodriguez
Inspector Swift Franziska Buser
Irv Weinstein Mona-Lisa Müller
Sammy Johannes F. Honsel
A. Mc Pherson Andrea Sigrist
Herzog von Adrian Fundis
Gloucester
Lady Anne Annika Steiner
Herzog von Tabea Dietrich
Buckingham
Herzog von Alina Schneider
Norfolk
Prinz Edward Alina Schneider
Nikolai Volnikov Paul L. Nägele
Irina Jana Reich
Konstantin Franziska Buser
Pavel Jakob Burger
Olga Paula Jahnke
Marsha Elena K. Mayer
Mann Marc A. Gnädiger
Frau Anna-Lisa Krüger
Aaron Puckett Alischa Jewko
Reginald Jakob Burger
Caroline Annika Steiner
Luke Luis Nägele